Historie

Geschichte des „SV Blau-Weiß Niederburg 1926 e.V.“

Im Jahr 1926 entschlossen sich 15 Männer und eine Frau zur Gründung eines Vereins, der den Namen “DJK Niederburg” trug. Zum ersten Vorsitzenden wurde Wilhelm Rüdesheim gewählt.

Den Fußballsport im offiziellen Sportbetrieb zu betreiben war ursprünglich sehr schwierig. Zum einen hatte man keinen eigenen Sportplatz, so dass die “Heimspiele” auf fremden Plätzen (in Urbar und Oberwesel) ausgetragen werden mussten, und zum anderen mussten die Spieler früher zu den Auswärtsspielen meist mit dem Fahrrad oder zu Fuß anreisen. Als dann auch noch viele junge Männer aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit in die Städte auswanderten um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, musste die Mannschaft im Jahre 1929 schon wieder vom offiziellen Spielbetrieb abgemeldet werden.

Der Sportplatzbau – Aus DJK wird der SV Niederburg 

Der Bau eines Sportplatzes wurde von dem damaligen Vorsitzenden Johann Keßler als dringend notwendig angesehen. Im Jahre 1933 waren die damals schon umfangreichen Verhandlungen abgeschlossen und man konnte mit dem Bau beginnen. Hierbei beteiligte sich fast das ganze Dorf.

Aber bereits nach kurzer Wiederaufnahme der sportlichen Aktivitäten musste man im Jahre 1934 den nächsten Rückschlag hinnehmen. Die Gestapo zog nach einem Spiel gegen die Spielvereinigung Andernach sämtliche Unterlagen des Vereins ein, da es verboten war unter der Bezeichnung “DJK” zu spielen. Eine hohe Geldstrafe musste aus der Vereinskasse gezahlt werden und die sportlichen Aktivitäten wurden eingestellt.

Im Jahre 1936 beschließt der Verein, insbesondere auf Initiative von Ewald Dietrich, die Umbenennung in SV Niederburg. Seit diesem Jahr wurde erstmals gezielt der Nachwuchs gefördert. Bereits nach einem Jahr konnten die aus der neu gegründeten A-Jugend in den Seniorenbereich wechselnden Spieler das Niveau der 1. Mannschaft erheblich verbessern.

BLAU und WEIS sind die Vereinsfarben nach dem Zweiten Weltkrieg 

Im Herbst 1939 wird der gesamte Spielbetrieb eingestellt, da schon einige Spieler zur Wehrmacht eingezogen wurden. Nach dem Ende des II. Weltkrieges lud der frühere Vorsitzende Ewald Dietrich am 28.7.1946 alle fußballbegeisterten Niederburger zu einer Aktivierungsversammlung ein. Als “Neubeginn” wurde der 18. August 1946 festgelegt und als Vereinsfarben werden die Farben “BLAU” und “WEISS” gewählt. Es sind insgesamt 11 Männer die diesen Neubeginn unterzeichnen. Unterstützt wurden sie in ihren Bemühungen vom damaligen Kreisvorsitzenden, Herrn Toni Kahl.

Mit großen Schwierigkeiten war die Beschaffung von Trikots, Fußballschuhen und einem Ball verbunden. Das erste Meisterschaftsspiel wurde am 22.9.1946 gegen Damscheid bestritten. Bis 1953 läuft der Spielbetrieb mit wechselnden Erfolgen. Aufgrund von Nachwuchsproblemen musste man die Meisterschaftsrunde absagen.

Fußballerische Erfolge stellen sich ein

1955 meldet der Verein erneut eine 1. Mannschaft. Es wird schnell erkannt, dass man um einen Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können eine gezielte Jugendarbeit betreiben muss. Bereits nach kurzer Zeit konnte die engagierte Jugendarbeit des damaligen Lehrers Busch und dem Jugendleiter Albert Anton Früchte tragen. Von 1959 bis 1961 konnte man dreimal hintereinander Kreismeister im Schulfußball werden. Die gleichen Spieler waren es dann auch, die im Jahre 1965 Kreismeister des Rhein-Kreises wurden. Zwei Jahre später, 1967, feierte man dann den bis dahin größten Erfolg, den Staffelsieg in der II. Kreisklasse Rhein, der den Aufstieg in die I. Kreisklasse bedeutet.

Die steigende Zahl an Spielern veranlasste die Verantwortlichen im Jahre 1969 eine II. Mannschaft zu melden, die an den Pflichtspielen der 3. Kreisklasse teilnahm.

Zum 50. Jubiläum packt der SV Niederburg den Aufstieg in die Bezirksliga

1976, dem 50. Jubiläum, schaffte man den Aufstieg in die A-Klasse unter Trainer Franz Zelenka. Gleich in der ersten Saison konnte man gut mithalten – und nach zwei Jahren Zugehörigkeit stieg man in die Bezirksliga auf. Für das ganze Dorf war dieser Aufstieg der Höhepunkt der bisherigen Vereinsgeschichte, zumal alle Spieler aus den eigenen Reihen kamen.

Auch die II. Mannschaft profitierte von diesem Erfolg und konnte kurze Zeit später in die Kreisliga D aufsteigen.

Nach 5jähriger Zugehörigkeit zur Bezirksliga ist man im Jahre 1983 schweren Herzens wieder abgestiegen. Mit dem neuen Trainer Bernd Saam, der es verstand die Spieler neu zu motivieren, kam auch die Begeisterung wieder. Mit ihm schaffte man nach zwei Jahren wieder den Aufstieg in die Bezirksliga. Im gleichen Jahr wurde die Mannschaft auch Kreispokalsieger.

In der Saison 86/87 ist man dann leider mit dem 14. Tabellenplatz in die Kreisliga-A abgestiegen. Ab der Saison 91/92 war für 5 Jahre Hans-Jakob Klingen als Trainer für die Geschicke der Mannschaft verantwortlich.

Die 1. Mannschaft des SV Niederburg feiert 1992 den Pokalsieg

Der nächste Höhepunkt der I. Mannschaft konnte dann im Jahr 1992 mit dem Pokalsieg des Kreispokal I. gefeiert werden. In dieser Saison erreichte man zudem den 1. Tabellenplatz zusammen mit der SG Ehrbachtal/Ney – im Entscheidungsspiel um den Aufstieg unterlag man dann allerdings im Emmelshausener Stadion vor ca. 1000 Zuschauern nach Elfmeterschießen mit 5:4 – nach der regulären Spielzeit stand es 1:1 unentschieden.

In der Saison 92/93 allerdings stand dem Aufstieg, als Meister der Kreisliga-A, in die Bezirksliga nichts mehr im Wege. Im vierten Jahr der Zugehörigkeit zur Bezirksliga, wurde der dann sportlich höchste Erfolg gefeiert. Im ersten Trainerjahr von Jürgen Wittelsberger, konnte der 2. Tabellenplatz erreicht werden, der zur Relegation in die Landesliga berechtigte. Der Aufstieg wurde mit dem 4. Tabellenplatz in der Relegation jedoch verpasst.

Nach zwei 3. Tabellenplätzen in der Folgezeit stieg man in der Saison 99/00 wieder in die Kreisliga-A ab. 1992 war neben dem sportlich erfolgreichen Jahr für unsere I. Mannschaft auch in anderer Weise wichtig. In diesem Jahr bildete der SVN und der SV Damscheid e.V. eine Spielgemeinschaft, da das Spielerpotential in Damscheid immer dünner wurde. Im Rahmen der Spielgemeinschaft wurde vereinbart, dass die I. Mannschaft über Niederburg und die II. Mannschaft über Damscheid läuft.

Auf Initiative von Michael Rüdesheim wurde im Jahr 1999 eine III. Mannschaft ins Leben gerufen. Im ersten Jahr wurde sie von Helmut Keßler betreut. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte sie die zweite Saison jedoch bereits auf dem 4. Tabellenplatz beenden. Als Trainer und Betreuer ist mittlerweile Michael Rüdesheim für die Truppe verantwortlich. Da mittlerweile Spieler aus diesen Reihen die I. Mannschaft verstärken, ist die Aktivität der III. Mannschaft als Erfolg zu bezeichnen.

Nachdem im Sommer 2003 die Spielgemeinschaft mit dem SV Damscheid wieder beendet wurde, ist die III. Mannschaft nun die II. Mannschaft des SVN.

Mit „Eifer und Einsatz“ sind auch die „Alten Herren“ dabei 

Fußball wird auch im AH-Bereich gespielt. Unsere “Alten Herren” spielen jährlich ca. 10 Freundschaftsspiele. Ihr Eifer und Einsatz steht den Zeiten als man in Meisterschaftsrunden der I. und II. Mannschaft gespielt hat in nichts nach.

Im Jahr 1979 hat sich die Freizeitmannschaft Dreiländerkicker, die vornehmlich aus Spielern der Gemeinden Birkheim, Badenhard und Utzenhain besteht, dem SVN angeschlossen. Einige Spieler dieser Orte konnten unsere Mannschaften in den Meisterschaftsrunden als Stammspieler unterstützen und werden dies sicherlich auch in der Zukunft tun.

Bauleistungen durch ehrenamtliche Eigeninitiative

Die sportliche Entwicklung ist natürlich auch eng mit dem Umfeld verbunden. Im Hinblick auf die Sportstätte selbst hat sich vieles im Laufe der Jahre verändert. Dabei ist zu vermerken, dass fast alle Bauleistungen in Eigeninitiative erbracht wurden. Damit haben die Vereinsmitglieder ihre Einstellung zum Verein bestens unter Beweis gestellt. Die wichtigsten Stationen wollen wir kurz aufzählen:

1964 das schrägliegende Sportgelände wird eingeebnet und mit Lavaboden versehen

1970 die Sportanlage wird ausgebaut

1976 Parkplätze werden gebaut; neue Fangnetze errichtet und ein Geräteraum wird gebaut; der Bau einer Flutlichtanlage wird in Angriff genommen

1981 Verlängerung des Sportplatzes

1984 Abriss der Holz-Zeltkonstruktion, Anschluss an die Wasserversorgung

1985/1986 Bau des heutigen Haupthauses

1986 Abriss des alten Holz-Blockhauses

1987 Strom- + Telefonanschluß werden verlegt

1988 Abwasserkanal wird verlegt

1993 Anbau für alle Lagerbestände wird erstellt

1999 der Umkleideraum der Heimmannschaft wird vergrößert

2004 Bau des Kunstrasenplatzes

Der SVN hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Spielte man früher nur Fußball, so werden heute auch andere Sportarten betrieben.

Die Gymnastikgruppe „Mattenquäler“

Nachdem 1979 die Mehrzweckhalle Raum für andere Sportarten bot, wurde eine Gymnastikabteilung gegründet. Die Gymnastikgruppe „Mattenquäler“ besteht seit 1980 und zählt über 20 Mitglieder. Jeden Mittwoch trifft man sich unter der Leitung von Ursula Büttner. Auch das gemütliche Beisammensein wird gepflegt und einmal jährlich findet ein Ausflug sowie die traditionelle Weihnachtsfeier statt.

Die Gymnastikgruppe „Just for fun“

Die zweite Gymnastikgruppe ist unter „Just for fun“ bekannt und besteht seit 1981. Die Mitglieder treffen sich Dienstags unter der Leitung von Petra Vogel. In den Sommermonaten variieren die Aktivitäten von Walking, Volleyball oder Gymnastik bis hin zum Fahrradfahren. Zur Karnevalszeit engagiert sich die Gruppe mit Beiträgen zur örtlichen Kappensitzung.

Im Jahr 1979 wurde auch eine Tischtennisabteilung ins Leben gerufen, die großes Interesse bei Jung und Alt fand. Noch heute wird vornehmlich von Jugendlichen in den Wintermonaten Tischtennis gespielt.

Im SV Damscheid agieren die „Knacker“ 

Unter dem Dach des SV Damscheid agieren die „Knacker“. Sie werden vom Niederburger Heinz Retzmann seit Gründung im Jahre 1992 geleitet. Jährlich werden 45-50 sportliche Termine (Fahrradfahren, Gymnastik) absolviert, an denen von ca. 35 Personen etwa 10-15 anwesend sind. Jahreszeitbedingt wird bei ca. der Hälfte der Veranstaltungen in der Großsporthalle Oberwesel geschwitzt. Neben den sportlichen Betätigungen kommen auch die geselligen Termine nicht zu kurz. An Karneval konnten die Knacker auch bereits mit einem Männer-Ballett auf sich aufmerksam machen.

Seniorinnen-Turnen 

Jüngstes Kind in der Familie des SVN ist das Seniorinnen-Turnen unter der Leitung von Brigitte Grömke. Die älteren Damen treffen sich seit 2002 einmal wöchentlich zur Fitness in der Mehrzweckhalle. Dem Vernehmen nach haben sie viel Freude und Spass, den man auch bei geselligen Veranstaltungen spürt.

Neugündung einer Tischtennisabteilung

Die Freizeitabteilung Tischtennis erfreut sich immer größerer Beliebtheit und so war es nicht verwunderlich, dass die Jugendlichen einen Antrag an den Vorstand stellten, hier eine eigene Abteilung zu bilden, um diese Sportart auch wettkampfmäßig ausüben zu können. Die Anmeldung einer Sechsergruppe im Seniorenbereich beim TTVR wurde vom Vorstand genehmigt. Die Jugendlichen beitreiben diese Abteilung weitestgehend in Eigenregie und Norbert Reichert steht den Spielern beratend zur Seite.

Sportplatzneubau im Jahre 2004 ( Kunstrasenplatz )

Der in die Jahre gekommene Sportplatz bedurfte einer Sanierung. Nach jahrelangen Diskussionen wurde der Bauantrag am 26.11.1996 gestellt. Diverse Nachträge u.a. Antrag auf Aufschüttung 1998. Dann endlich die Erteilung der Baugenehmigung am 07.05.2004. Die Erneuerung und der Ausbau der Sportanlage wurde in Angriff genommen. Im Juli 2004 kam es zum ersten Spatenstich. Eine nicht vorstellbare Eigeninitiative durch Helfer und Helfershelfer verhalf dazu das Projekt innerhalb von nur 5 Monaten zu meistern. Der Spielbetrieb konnte ab November im eigenen Stadion wieder aufgenommen werden. Höhepunkt des ganzen Projekts war die Verleihung des Ehrenamtspreis an unseren 1. Vorsitzenden Günther Keßler durch den Landrat Bertram Fleck im Dezember.

Insgesamt zählt der Verein Stand August 2003 über 400 Mitglieder.

Wer rastet, der rostet!

Dieses Motto gilt auch für unseren Verein, der in 2006 sein 80-jähriges Vereinsjubiläum mit seinen Gästen würdig gefeiert hat.

Die wichtigsten Zukunftsaufgaben des Vereins

Als eine der wichtigsten Aufgaben verstehen wir die Förderung der Jugend. Die Jugendmannschaften bilden die Basis um auch in Zukunft erfolgreich bestehen zu können. Weit mehr als 60 Kinder und Jugendliche nehmen mit Leidenschaft und Hingabe am Spielbetrieb der Jugendspielgemeinschaft, bestehend aus den Orten Biebernheim, Urbar, Damscheid, Perscheid, Werlau, St.Goar und Oberwesel teil. Sie spielen von der A- bis zur F-Jugend in 6 Altersklassen und bei den Bambinis.

Wir hoffen mit dem Vorstehenden einen ersten Einblick in unser Vereinsleben vermittelt zu haben.

Wir werden die Darstellung des Vereins mit aktuellen Informationen und Bildern in Zukunft ausbauen und würden uns freuen, wenn dies Euer Interesse findet.